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Vom "MVV"-Musterhaus zum zertifizierten und bilanzierten
"Ökohaus"
am Beispiel eines Einfamilienhauses in Holzständerbauweise.
C.-D. Remstedt und M. Gagelmann
Handbuch für Bioklima und Lufthygiene - 6. Erg. Lfg. 10/20001
Seiten 1-8
Zusammenfassung
Wenn sich die Harmonie von Mensch und Natur im privaten Wohnbereich
fortsetzen soll, müssen auch beim Hausbau ökologische und
bauhygienische Prinzipien berücksichtigt werden. Hier versucht
die MVV Energie AG mit ihrem 1997 errichteten Musterhaus in Holzständerbauweise
ein Beispiel zu geben und künftigen Bauherren Anregungen zu geben,
wie man energiesparend bauen und dabei baustoffoptimiert wohnen kann.
Mit recht hohem Aufwand wurden wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt
und ausgewertet. Mit den Holzbaufachbetrieben, dem ökologischen
Baustoffhandel und den Energiefachleuten der MVV wurde ein Standardhaus
entworfen, welches unter Primärenergieverbrauchs-Gesichtspunkten
und dem Aspekt des schadstoffarmen Wohnen dem Begiff "Nachhaltigkeit"
gerecht werden soll. Das bisher erfreuliche Feedback der vielen Bauinteressenten
zeigt, daß auch diese soptimierte Bauweise finanzierbar bleibt.
Dieser "Mehrwert" wird von immer mehr Menschen erkannt und
beim Bauen von Wohnhäusern danach gefragt. Das wohl größte
zusammenhängende ökologische Wohngebiet der Bundesrepublik
entsteht zur Zeit im Mannheimer Stadtteil Wallstadt-Nord. Auf 26 Hektar
Land werden in ca. 830 Wohnungen mehr als 2000 Menschen Platz finden.
Oberstes Ziel ist die Schaffung eines Siedlungsraumes, welcher den
elementaren Wunsch des Menschen nach einer stilvollen, natürlichen
Wohnkultur erfüllt. Dieses Ziel wird durch ein Umweltkonzept
erreicht, das z.B. Grünflächen, Feuchtbiotope und Teiche
einbezieht. Einem Wunsch der Stadt Mannheim folgend, in diesem Neubaugebiet
ein Musterghaus zu bauen, wurde durch einem MVV Energie AG-Vorstandsbeschluß
entsprochen. Der interessierte Besucher konnte über Jahre im
Musterhaus erleben, was in diesem Bereich heute alles machbar ist.:
Vom durchdachten Einsatz natürlicher und naturnaher Baustoffe
über die aktive und passive Solarnutzung bis hin zur hochmoderenen
Gebäudesystemtechnik. Im Folgenden werden Konzeption und Bauweise
des Hauses vorgestellt. Und wird über Ergebnisse von raumlufthygienischen
Messungen während der ersten Nutzungsphase berichtet.
Untersuchungen zur Innenraumluftqualität in einem Öko-Niedrigenergie-Musterhaus
der Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsbetriebe (MVV) in Wallstadt
M. Gagelmann
Umwelt & Gesundheit 2000, 11:42-44
Zusammenfassung
Das zunehmende Interesse an ökologischem Bauen und die immer
knapper werdenden Ressourcen fordern verstärkt den Einsatz
von Materialien, die unter Beachtung der Ökologie produziert
werden und führte zu einer vielfältigen Palette von alternativen,
häufig kaum mehr überschaubaren Baumaterialien. Verschärfte
Anforderungen an die Dichtigkeit der Gebäude und an die Wärmedämmung
der Gebäudehülle verlangen den Einsatz gesundheitlich
unbedenklicher Bau- und Bauhilfsstoffe. Das Musterhaus der Mannheimer
Verkehrs- und Versorgungsbetriebe (MVV), nach neuesten baubiologischen
Erkenntnissen und unter Nutzung vielfältiger Energiespartechniken
errichtet zeigt, daß energiesparende Baugestaltung und die
Verwendung möglichst naturnaher Baumaterialien den Anforderungen
an ein "gesundes" Raumklima auch unter ungünstigen
raumklimatischen Bedingungen weitgehend gerecht wird.
Innenraumbelastungen und Umwelteinflüsse
Dr. M. Gagelmann
Europa-Symposium Ökologisches Bauen. 18.-19.11.99 Aachen.
In: Tagungsband. Landesinstitut für Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen,
Aachen.
Zusammenfassung
Die Problematik der Luftverunreinigungen in Innenräumen ist
in Deutschland ebenso wie in anderen Ländern erst relativ spät
erkannt worden. In den letzten Jahren haben die Erkenntnisse über
die Bedeutung der Innenraumluftverunreinigungen zugenommen. Durch
die Vielfalt und das rasche Anwachsen der Zahl der Bauinhaltsstoffe
ist die Beurteilung der Gesundheitsgefährdung durch Baustoffe
schwierig und langwierig. Die Gifte in Holzschutzmitteln, die Problematik
von Asbest- und Mineralfasern und neuerdings die Diskussion um Flammschutzmittel
und Weichmacher, Topfkonservierer und Insektizide, Kleberbestandteile
usw. führten zu Verunsicherungen und verstärkten den Wunsch
nach biologischen, umweltverträglichen und natürlichen
Produkten. Mit zunehmender Verbreitung der alternativen Baustoffe
wird es wichtig deren Eigenschaften und Emissionsverhalten unter
den Bedingungen der heutigen Bauweise zu betrachten.
Nachweis von Insektizidrückständen auf Oberflächen
durch einen vor Ort und im Labor anwendbaren Fliegentest
M. Gagelmann
Wohnung + Gesundheit 1999, 9: 41- 44
Zusammenfassung
Aus Oberflächen und Materialien in unserem Wohnumfeld, die
zum Schutz vor Keratin fressenden und anderen Insekten mit Pyrethroiden
und/oder anderen Kontaktinsektiziden imprägniert sind und/oder
durch gewerbliche oder im "Do-it-yourself"-Verfahren eingebrachte
Insektizide können dermale und/oder inhalative Belastungen
der Raumnutzer resultieren. Der beschriebene Fliegentest unter Verwendung
von Drosophila funktioniert im Sinne eines Ja-Nein-Bio-Indikator-Systems
und gibt Aufschluß über den Umfang von kontaminierten
Oberflächen und kann zur Prüfung geeigneter Dekontaminationsverfahren
eingesetzt werden.
Hausschwammbekämpfung durch kontrollierte Gebäudeerwärmung
M. Gagelmann und W. von Rotberg
Proceedings of The 5. International WTA-Colloquium on Materials
Science and Restoration - MSR V, Technische Akademie Esslingen 1999.
In AEDIFICATIO Publishers Freiburg. Editors: Wittmann F.H. and Gerdes
A. (Pages 273 - 281)
Zusammenfassung
Am Beispiel der kontrollierten Objekterwärmung bei einem denkmalgeschützten
Gebäude in Berlin, wird gezeigt, daß im Mauerwerk und
anderen Bauteilen eines isolierten Gebäudes die zur Bekämpfung
des Hausschwamms notwendigen Temperaturen erzielt und gehalten werden
können. Voraussetzung für eine Schwammbekämpfung
ist, daß gewährleistet werden kann, daß in den
behandelten Objektteilen des betroffenen Gebäudes eine Temperatur
von mind. 50oC erreicht wird und diese für mind. 16 Std. nachweislich
aufrecht erhalten werden kann. Gleichzeitig sind bauliche Maßnahmen
erforderlich, die ein weiteres Eindringen von Feuchtigkeit sicher
verhindern. Das Verfahren erreicht seine Grenzen, wo durch zu starken
Wärmeabfluß keine ausreichende Erhitzung von Bauteilen
erzielt werden kann.
Wiederverwendung historischer Holzbaustoffe: Probleme der Erkennung
und Bewertung von schadstoffbelasteten Abrisshölzern
M. Gagelmann und T. Borghoff
Proceedings of The 5. International WTA-Colloquium on Materials
Science and Restoration - MSR V, Technische Akademie Esslingen 1999.
In AEDIFICATIO Publishers Freiburg. Editors: Wittmann F.H. and Gerdes
A. (Pages 1631 - 1639)
Zusammenfassung
Die Wieder-/Weiterverwendung historischer Holzbauteile ist durch
die mögliche Verwendung einer Vielzahl von Holzschutzmitteln
und möglichen Sekundärbelastungen aus dem Baukörper
eingeschränkt. Eine sicherer Ausschluß von Schadstoffen
ist in der Regel nur durch eine kostenintensive chemische Analytik
gewährleistet. Die Durchführung solcher Materialprüfungen
wird wesentlich von der Probenahme beeinflußt. Sehr gute Sachkenntnis
über mögliche Innenraum- und Materialbelastungen und Wissen
über die Nutzung in der Vergangenheit sind daher notwendige
Voraussetzungen für die Einstufung der Materialien und Probenwahl.
Einfache und preiswerte, vor Ort praktizierbare Schnellerkennungsmethoden
können als Ausschlußtest die Auswahl im Vorfeld erleichtern.
Die sorgfältige Dokumentation, Demontage und Lagerung ohne
Sekundärkontamination sind weitere Voraussetzungen für
die Weiterverwendung.
Erste Ergebnisse einer Pilotsanierung in einem pentachlor-phenolbelasteten
Gebäude durch ein feuchtegekoppeltes thermisches Verfahren
W. von Rotberg, M. Gagelmann, H. Piening, N. Wilke und R.W.
Sieke
Ökologisches Bauen und Sanieren: Beiträge des Fachkongresses
der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF)
und des Allergie-Vereins in Europa e.V. (AVE), 11.-13.05.1997, Fulda.
Hrsg.: Diel, F., Feist, W., Krieg, H.-U. und Linden, W. C.F. Müller
Verlag, Hüthing GmbH Heidelberg 1998
Zusammenfassung
Bis Anfang der achtziger Jahre wurden Bau- und Bauhilfsstoffe auch
in Innenräumen und hölzerne und textile Objekte sowie
Gegenstände aus Papier und Leder vorbeugend zum Schutz vor
Insekten- und Pilzbefall mit dem Wirkstoff Pentachlorphenol (PCP)
behandelt. PCP-Ausgasungen aus solcherart großflächig
behandelten Materialien können auch heute noch gesundheitsgefährdende
Konzentrationen erreichen (Gagelmann/Fonfara 1992). Besonders in
denkmalgeschützten Gebäuden mit hölzernen Innenausbauten
können auch heute noch hohe Innenraumluftbelastungen durch
PCP gemessen werden. Für Sanierungen denkmalgeschützter
Gebäude und Objekte liegen noch keine geeigneten Verfahren
vor. Bisher angewendete Methoden, wie die dampfdichte Verkleidung
belasteter Bauteile, Aus- oder Umbauung und Oberflächenbeschichtungen
sind aus denkmalpflegerischen Gründen nicht zu vertreten. Ziel
der Untersuchung war es, die Anwendung eines neuen feuchtegekoppelten
thermischen Verfahrens zu erproben, mit dem es gelingt die flüchtigen
Holzschutzmittelanteile in den behandelten Oberflächen auszutreiben,
um eine Verbesserung der Raumluftqualität zu erzielen.
PCP-Pilotsanierung durch ein feuchtegekoppeltes thermisches Verfahren.
W. von Rotberg, M. Gagelmann, H. Piening, N. Wilke, R.W.
Sieke und K. Roux
Umwelt (Springer VDI Verlag) 1997 27:56-59
Zusammenfassung
In der Vergangenheit wurden Bau- und Bauhilfsstoffe in Innenräumen
und hölzerne und textile Objekte sowie Gegenstände aus
Papier und Leder vorbeugend zum Schutz vor Insekten- und Pilzbefall
mit toxischen Insektiziden und Fungiziden behandelt, die wegen ihrer
Flüchtigkeit zu Raumluftkontaminationen führen können.
Im Hinblick auf Verwendungsumfang und mögliche gesundheitliche
Nebenwirkungen kommt dabei Pentachlorphenol (PCP) eine besondere
Bedeutung zu, weshalb hierzu häufig vordringlicher Handlungsbedarf
besteht. Ziel der beschriebenen Untersuchung war es, die Anwendung
eines feuchtegekoppelten thermischen Verfahrens zu erproben, mit
dem es gelingt die flüchtigen Holzschutzmittelanteile in den
behandelten Oberflächen auszutreiben um eine Verbesserung der
Raumluftqualität zu erzielen.
Für holzschutzmittelkontaminierte denkmalgeschützte Gebäude
und Objekte lagen bisher keine geeigneten Sanierungsverfahren vor.
In einem pentachlorphenol- und lindanbelasteten historischen Gebäude
mit erhöhten Raumluftbelastungen der Gasphase wurden durch
ein feuchtegekoppeltes thermisches Verfahren flüchtige Holzschutzmittelanteile
aus behandelten Oberflächen mobilisiert. Die Austreibung erfolgte
bei konstanter relativer Luftfeuchte und Einblastemperaturen von
70oC mit Gebäudekerntemperaturen von 60oC über einen Zeitraum
von ca. drei Wochen in einem in sich geschlossenen Kreislauf, kontrolliert
über eine computergestützte Regeleinheit. Im geschlossenen
Sanierungsbereich freigesetzte Schadstoffe wurden in einem parallelen
Luftkreislauf oxidiert. 26 Tage nach der Probesanierung ergaben
Raumluftmessungen unter "worst case Bedingungen" (keine
Lüftung über einen Zeitraum von 14-16 Std. vor der Messung)
PCP-Konzentration in der Gasphase im Grundbelastungsbereich (<
20 ng/m3) bei Ausgangsraumluftkonzentrationen zwischen 391 und 444
ng/m3. Die Lindanbelastung folgte wie PCP dem Trend zu niedrigeren
Belastungswerten.
"Innenraumbelastungen und Gesundheit" - Aufgaben und Ansätze
am Beispiel des Untersuchungsprogramms der Stadt Heidelberg.
M. Gagelmann, M. Klett, U. Müller, E. Würzner und
Zirkwitz
VDI Berichte 1996, 1257:753-762
Zusammenfassung
Die Stadt Heidelberg hat durch mehrere Grundsatzbeschlüsse
und planungspolitische Entscheidungen (u. a. Verkehrsentwicklungsplan,
Klimaschutz Heidelberg, Gesunde-Städte-Projekt) eine Entwicklung
eingeleitet, die durch den behutsamen Umgang mit den vorhandenen
Ressourcen die Lebensqualität im Stadtgebiet und der Region
sichern und verbessern und die Schadstoffbelastung der Atemluft
im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes verringern soll. Da
die Innenräume einen wesentlichen Teil der menschlichen Umwelt
darstellen, die meisten Bundesbürger verbringen den überwiegenden
Teil (75 - 90 %) ihrer Lebenszeit in Innenräumen, stellt die
Innenraumluftqualität einen entscheidenden Faktor für
das Wohlbefinden und die Gesundheit dar. Vor allem besonders empfindliche
Bevölkerungsgruppen (Kleinkinder, Kranke, und alte Mitmenschen),
deren Organismus besonders schutzbedürftig ist, sind auf eine
hygienisch einwandfreie Innenraumluftqualität angewiesen. Neuartige
Bau- und Bauhilfsstoffe, die in den sechziger und siebziger Jahren
zum Einsatz kamen, stellen die Hauptursache bei beklagten Innenraumluftbelastungen
dar. Gesteigerte Maßnahmen zur Energieeinsparung ab den siebziger
Jahren bewirkten einen z.T. drastisch verminderten Luftaustausch
und damit zwangsläufig höhere Schadstoffbelastungen. Die
Zunahme der "Innenraum-bedingten Allergien" und das weltweit
diskutierte Phänomen des "Sick-Building-Syndroms"
belegen dies.
Insektizide und Duftstoffe im Urlaub
M. Gagelmann
Gesundheit und Umwelt 1996, 5:11-12
Zusammenfassung
Während in der Bundesrepublik wegen zahlreicher Vergiftungsfälle
nach schädlingsbekämpfungen das Bundesinstitut für
gesundheitlichen Verbracherschutz vom Einsatz von Insektiziden in
Innenräumen abrät, sieht dies in den südlichen Urlaubsländern
sehr oft anders aus. In Appartment- und Hotelanlagen, insbesondere
in wärmeren Ländern, stellt die Bekämpfung von Insekten
in Innenräumen und Außenanlagen eine schwierige Aufgabe
dar. In dem Bestreben, dem Gasrt den aufentahlt möglichst angenehm
zu bereiten und ihn vor Plagegeistern zu schützen, wird - oft
aus Unwissenheit - zuviel "Chemie eingesetzt. Dies kann unter
Umständen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Gesundheitliche Schädigungen nach Formaldehydexposition in einer
Reithalle
M. Gagelmann und U. Gagelmann
Umwelt & Gesundheit 1995, 4:116-118
Zusammenfassung
Formaldehyd ist eine ubiquitär vorkommende Substanz, die sowohl
irritative wie auch allergisierende Wirkungen im Organismus hervorruft.
Insbesondere Allergiker und Atemwegserkrankte müssen diese Substanz
meiden. Formaldehyd findet hauptsächlich Verwendung im Leimharz
(Harnstoff- und Melamin-Harz-Formaldehyd) bei der Herstellung von
Spanplatten, in Kunststoffen und als Konservierungsmittel in Kosmetika.
Berufsbedingte Gesundheitsschäden und Intoxikationen durch exogene
Noxen chemisch oder chemischphysikalischer Art sind gut bekannts,
ebenso gesundheitsbeeinträchtigende Immissionen aus der innerhäuslichen
Umgebung. Vergleichsweise weniger geläufig, aber deswegeen nicht
unbedeutender, sind gesundheitsbeeinträchtigende Immissionen
im Zusammenhang mit sportlicher Aktivität, wie beispielsweise
dem Reitsport. Die nachfolgende Fallvorstellung beschreibt das Auftreten
von zum Teil gravierenden, typischen Gesundheitsschäden bei mehreren
Reithallenbenutzern in einer reithalle nach Einbringung von formaldehydverseuchtem
Reithallenbodenmaterial.
Holzschutzgifte machen krank
M. Gagelmann
Globus 1993, 6:175-178
Zusammenfassung
Seit langem ist bekannt, daß Holzschutzmittel Beschwerden und
bedrohliche Gesundheitsschäden hervorrufen können. Ganz
oben auf der Liste der hier verwendeten Gifte steht mit Dioxinen verseuchtes
Pentachlorphenol (PCP), das über Jahrzehnte in Innenräumen
angewendet werden durfte und durch seine Ausgasungen die Bewohner
gesundheitlich gefährdet.
"Sick Building
Syndrome" und Innenraumbelastungen durch Holzschutzmittel (Pentachlorphenol,
Lindan) und polychlorierte Biphenyle
M. Gagelmann, H.-J. Regneri und J.J. Fonfara
In: Schadstoffbelastunge in Innenräumen. Band 19 Kommission
Reinhaltung der Luft im VDI und DIN. Tagung 1992 der Stadt Düsseldorf.
Seiten 221- 228
Zusammenfassung
Neuartige Bau- und Bauhilfsstoffe, gesteigerte Anforderungen an Raumklima
und Energieverbrauch beeinflussen die Innenraumluftqualität und
können zu gesundheitlichen Schäden führen. Eine Reihe
unspezifischer Gesundheitsbeschwerden werden unter dem Begriff "Sick
Building Syndrome" (SBS) zusammengefaßt. Toxische Holzschutzmittel-Inhaltsstoffe
(Pentachlorphenol, PCP; Lindan g-HCH) und polychlorierte Biphenyle
(PCB) sind im Blut und in der Raumluft nachweisbar.
"Sick Building Syndrome" und Innenraumbelastung durch Holzschutzmittel,
polychlorierte Biphenyle, Asbest und künstliche Mineralfasern
M. Gagelmann und J.J. Fonfara
Klin. Lab. 1992, 38:447-455
Zusammenfassung
Neuartige Bau- und Bauhilfsstoffe, gesteigerte Anforderungen an Raumklima
und Energieverbrauch beeinflussen die Innenraumluftqualität und
führen zunehmend zu gesundheitlichen Schäden und damit verbunden
zu hohen Produktionsausfallkosten. 80% der Beschäftigten leiden
unter zahlreichen unspezifischen Gesundheitsbeschwerden, die im Zusammenhang
mit dem Arbeitsplatz stehen und unter dem Begriff "Sick Building
Syndrome" zusammengefaßt sind. Belastungen durch Lösemittel,
toxische Holzschutzmittel-Inhaltsstoffe (Pentachlorphenol, PCP; Lindan)
und polychlorierte Biphenyle (PCB) aus Dichtungsmassen sind im Blut
nachweisbar. Die z.Zt. von einzelnen Instituten verwendeten unverbindlichen
Vorsorge-/Belastungswerte dienen z.T. weniger dem Schutz der Gesundheit,
sondern orientieren sich mehr an gegebenen Belastungen und bedürfen
kritischer Durchsicht und Neuorientierung. Das Bga (Bundesgesundheitsamt)
hält noch PCB-Innenraumwerte bis 300 ng/m³ für zulässig.
Erst bei Überschreitung soll längerfristig eine Sanierung
erfolgen. (Interventionswert: 3000 ng/m³.) Als problematisch
ist anzusehen, daß die hochtoxischen koplanaren PCB's nicht
berücksichtigt werden. Für PCP und Lindan werden jeweils
1000 ng/m³ genannt. Für Asbest in Innenraumbereichen kann
es zur Freisetzung kritischer alveolengängiger Fasern (Länge
[L] > 5mm, Durchmesser [D] < 35mm, L:D von mind. 3:1) kommen.
Ersatzstoffe wie künstliche Mineralfasern (D < 1 mm) stehen
ebenfalls im Verdacht, krebserzeugend zu sein (Kategorie III b der
MAK-Liste).
Gesundheitsgefahren durch PCP: Kein Ende der Belastung M. Gagelmann
Globus 1991, 11:316-322
Zusammenfassung
Pentachlorphenol (PCP) und sein Natriumsalz (PCP-Na) wurden etwa ab
dem Beginn der dreißiger Jahre in beinahe allen Bereichen von
Landwirtschaft, Industrie und Haushalten eingesetzt. Verwendet wurde
es als Fungizid, Herbizid, Insektizid, Algizid, Bakterizid und Molluscizid
(Schneckengift). Dr. Michael Gagelmann vom Institut für Ökotoxikologie
und Analytik (IFÖA) gibt einen Überblick über die unheilvolle
"Karriere" dieses umstrittenen Stoffes.
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